Schwerpunktthema: binmirsicher
Unfallrisiken in der Ausbildung kennen und sicher handeln
Die Schule ist vorbei, die Ausbildung beginnt und plötzlich ist alles anders: Jugendliche am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn müssen sich häufig erst orientieren und trotzdem den Arbeitsschutz schon von Tag eins an berücksichtigen. Die BGHM unterstützt Ausbilderinnen, Ausbilder und Azubis dabei mit dem umfassenden Medienpaket binmirsicher.
Der Beginn einer Ausbildung kann eine große Herausforderung sein: eine neue Umgebung, unbekannte Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzte statt Lehrerinnen und Lehrer und plötzlich ein ganz neuer Tagesablauf. Dazu lange Arbeitstage, körperlich anstrengende und ungewohnte Arbeiten, weniger Freizeit und neue Verhaltensregeln. Zusätzlich bringt die neue Lebens- und Arbeitswelt auch eine erhöhte Gefährdung mit sich. Wissen und Erfahrung im sicheren Umgang etwa mit Werkzeugen oder Gefahrstoffen fehlen. So kann es schnell zu riskanten Situationen kommen. Das belegt auch die Unfallstatistik. Demnach haben junge Beschäftigte und Auszubildende ein vielfach höheres Risiko für einen Arbeitsunfall.
So zeigt die Unfallstatistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung für das Jahr 2022, dass 85 Prozent der meldepflichtigen Arbeitsunfälle auf Beschäftigte unter 25 Jahre entfallen. Naturgemäß finden sich in dieser Altersklasse die meisten Auszubildenden.
Neben einer verständnisvollen und vertrauensvollen Begleitung durch die Ausbildenden ist es deren wesentliche Aufgabe, Arbeitstechniken sowie die Bedeutung der Einhaltung von Schutzmaßnahmen und sicherem Verhalten zu vermitteln. Sie können dafür auf die Medien im BGHM-Angebot& binmirsicher zurückgreifen. Es besteht aus drei didaktisch aufbereiteten Arbeitsheften sowohl für Ausbildende als auch für Auszubildende zum Herunterladen und als Print-Version zum Bestellen. Kurzweilige und informative Videotutorials von Azubis für Azubis sind der zweite zentrale Bestandteil.
Basiswissen didaktisch und zielgruppengerecht aufbereitet
Im Heft für Ausbilderinnen und Ausbilder mit dem Titel „Tutorial Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ finden Verantwortliche Informationen und Anregungen, wie sie grundlegendes Wissen wirksam vermitteln – vom Umgang mit Gefahrstoffen oder mit Maschinen wie etwa Tisch- und Formatkreissägen bis hin zum Schweißen oder zur Ersten Hilfe. Es geht um die Grundlagen des Arbeitsschutzes. Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisungen und Unterweisungen sind zunächst die Basics, anhand derer die betrieblichen Sicherheitsregeln verständlich und nachvollziehbar sind. Azubis erfahren darin alles über die Risiken und Gefährdungen an bestimmten Arbeitsplätzen oder in Arbeitsprozessen, und sie lernen, wie sie sich schützen können. Auch der Weg zur oder von der Betriebsstätte wird thematisiert: Ausbilderinnen und Ausbilder bekommen Tipps, wie sie unter anderem Restalkohol, Müdigkeit und Zeitdruck ansprechen können.
In den Tutorials werden darüber hinaus Experimente vorgeschlagen und viele Praxistipps beschrieben, die sich an den betrieblichen Bedingungen orientieren. Im Betrieb ist zum Beispiel häufig Persönliche Schutzausrüstung zu tragen, allerdings gibt es auch Arbeitsverfahren, bei denen eine besondere Gefahr besteht: An drehenden Werkzeugen können Handschuhe oder Kleidung erfasst und eingezogen werden. Um diese Gefahr beim Tragen eindrucksvoll darzustellen, wird im Ausbilder-Tutorial das „Lappen-Experiment“ an einer Fräsmaschine vorgeschlagen – denn „Erleben“ ist ein nachhaltiger Behaltensprozess.
Mit dem Zuckerwürfel-Experiment wird ein weiteres Mitmach-Angebot vorgestellt, bei dem die Wirkung von Hautschutzcreme zum Schutz vor wasserlöslichen Arbeitsstoffen demonstriert wird. Dazu braucht es nur zwei Zuckerwürfel, zwei Gläser Wasser und die eigene Hautschutzcreme. Während der eingecremte Zuckerwürfel noch lange im Wasserglas schwimmt, löst sich der unbehandelte Zuckerwürfel sehr schnell auf.
Im Azubiheft sind die gleichen Themen wie im Heft für Ausbilderinnen und Ausbilder aufbereitet, allerdings hier passend für die Zielgruppe des Nachwuchses. Eine übersichtliche Gliederung, eine anschauliche Bebilderung, Wissenstests sowie Links zu den Videotutorials und viele weitere Informationen runden die Materialien ab.
Das dritte Heft ist nach Branchen gegliedert und enthält spezifisches Wissen für die Bereiche Kraftfahrzeuge, Sanitär – Heizung – Klima, Schlosserei sowie Holzbearbeitung und -verarbeitung. So wird zum Beispiel erklärt, welche Schutzhandschuhe für welche Tätigkeiten in der Kfz-Instandhaltung die richtigen sind oder welche Gefährdungen es auf Baustellen und bei der Montage gibt.
Edith Münch, BGHM