Filmdreh für Azubi-Programm zu Muskel-Skelett-Belastungen
„Da machen wir mit!“
Verschiedene Branchen – verschiedene Belastungen für Muskeln, Knochen und Gelenke. Doch egal um welche Tätigkeiten es geht, eins haben alle gemeinsam: Werden Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz schon zum Berufsstart systematisch in den Berufsalltag integriert, sind geeignete Voraussetzungen für gesundes Arbeiten geschaffen.
Dabei ist auch der Blick auf Muskel- Skelett-Belastungen entscheidend. Schnell mal eben eine schwere Treppenwange zum Arbeitstisch gewuchtet statt mit dem Rollwagen bis zur entfernteren Breitbandschleifmaschine – und dabei die Gefährdung außer Acht gelassen, die häufiges schweres Tragen mit sich bringt.
„Solche Situationen kenne ich aus der Praxis. Deshalb war mir sofort klar, dass wir mitmachen, als Thomas Ries, unsere Aufsichtsperson bei der BGHM, wegen eines Filmdrehs zum Thema Muskel-Skelett- Belastungen bei uns angefragt hat“, sagt Tischlermeister Gabriel John. Gemeinsam mit seinem Vater führt er den Betrieb „Treppenbau John“.
© BGHM
Arbeitsschutz von Anfang an
Und so wurden im Frühjahr in seiner Schreinerei Filme für „Jugend will sich-er-leben“ (JWSL) gedreht, dem branchenübergreifenden Azubi-Präventionsprogramm der gesetzlichen Unfallversicherung. Jetzt sind die Clips und weitere Arbeitsschutz-Materialien online: Unter dem Motto „Beweg was! Fit im Job. Stark in die Zukunft.“ ermöglichen sie Azubis, sich mit verschiedenen Belastungen rund um das Muskel- Skelett-System zu befassen.
Denn dauerhafte Überlastung, aber auch Unterforderung können dieses negativ beeinflussen – mit fatalen Folgen für die Gesundheit. „Ich finde es wichtig, gerade Azubis auf Gefährdungen hinzuweisen“, so John. „Gesundheitsschädliche Arbeitsweisen eignen sich junge Menschen oft schon zum Berufsstart an“, bestätigt Aufsichtsperson Ries. „Das kann schon bald zu Beschwerden führen, die im Alter noch zunehmen. Technische, organisatorische und personenbezogene Schutzmaßnahmen verhindern dies.“
Das Azubi-Präventionsprogramm „Jugend will sich-er-leben“ (JWSL)
Genau da setzt JWSL an: Das Programm nimmt jedes Jahr ein Arbeitsschutz-Thema in den Fokus und bietet ein Präventionspaket mit unterschiedlichen Materialien dazu an – ganz nach dem Prinzip „Arbeitsschutz von Anfang an“. Im Schuljahr 2024/25 dreht sich alles um Muskel-Skelett-Belastungen: Die Filme, die bei „Treppenbau John“ aufgenommen wurden, sind Teil des JWSL-Unterweisungskonzepts für Ausbildende und des Unterrichtskonzepts für Berufsschullehrkräfte. Damit können die Verantwortlichen ihre Azubis für das Thema sensibilisieren, bei Unterweisungen nachhaltig einbinden und gemeinsam mit ihnen konkrete Präventionsmöglichkeiten erarbeiten. Die Filme liefern dabei erste Impulse.
Im ersten Clip werden drei Azubis unterschiedlicher Branchen vorgestellt. Die folgenden Episoden geben Einblick in ihren Arbeitsalltag – dabei handelt es sich um fiktive Szenen. Welchen Herausforderungen begegnen die Azubis? Wie gehen sie damit um? Welche Rahmenbedingungen bieten Betriebe? Die ergebnisoffenen Filme regen zum Austausch an und inspirieren die Lernenden dazu, eigenständig Lösungsansätze zu erarbeiten. „Dass einer dieser Clips bei uns gedreht wurde, ist eine schöne Sache!“, findet John.
Milena Bähnisch, BGHM
Ausgabe 6/2024