Fachbereich AKTUELL FBHM-083
Schimmelpilzbefall an Hölzern vorbeugen
Der Umgang mit von Schimmel befallenem Holz kann die Gesundheit gefährden. Die überarbeitete Broschüre Fachbereich AKTUELL FBHM-083 „Schimmelpilzbefall an Hölzern – Beurteilung und Maßnahmen bei Befall an Transport- und Verpackungshölzern“ bietet Informationen zu Gefährdungen und Schutzmaßnahmen. Insbesondere wurde konkretisiert, welche Trocknungsart Schimmel bei Schnittholz zur Herstellung von Transport- und Verpackungsmaterialien vorbeugt.
Trocknung ist demnach eine Zufuhr von Hitze. Aber nicht jede Hitzezufuhr bedeutet zwangsläufig auch, dass eine Trocknung stattfindet. So muss zwischen einer Hitzebehandlung nach dem „Internationalen Standard für phytosanitäre Maßnahmen“ Nr. 15 und einer Kammer-Trocknung unterschieden werden. Bei der Hitzebehandlung wird das Holz mindestens 30 Minuten lang 56 Grad Celsius ausgesetzt. Dadurch kommt es zum Zerfall von Proteinen und vorhandene Schadorganismen im Holz, wie zum Beispiel Insektenlarven, werden abgetötet. Die Holzfeuchte ist nach der Hitzebehandlung jedoch annähernd so hoch wie vor der Behandlung. Schimmelbefall wird so nicht verhindert.
Die Kammer-Trocknung bei hohen Temperaturen, die in der Regel über mehrere Tage durchgeführt wird, reduziert die Holzfeuchte und kann Schimmelbildung vorbeugen. Berichte aus der Praxis und Untersuchungen haben darüber hinaus gezeigt, dass frisches, hitzebehandeltes und nicht weiter getrocknetes Holz sogar wesentlich schneller und stärker von Schimmel und Bläuepilzen besiedelt wird als nicht hitzebehandeltes Holz. Die Trocknung und sachgemäße Lagerung des Holzes sind die einzigen Möglichkeiten, frisches Verpackungsholz vor einem Pilzbefall zu schützen.
Dr. Isabel Warfolomeow
Ausgabe 5/2023