Im Gespräch mit einem Unfall- Sachbearbeiter

Drei Fragen an … Michael Mausolf

Unfall-Sachbearbeiter und Unfall-Sachbearbeiterinnen wie Michael Mausolf klären, welche Leistungen Beschäftigte nach einem Arbeitsunfall benötigen. Außerdem sind sie für Betroffene jederzeit erreichbar. Mausolf weiß auch aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Unterstützung der Berufsgenossenschaft im Fall der Fälle ist.

Wie sind Sie zur BGHM gekommen?

Michael Mausolf: 1987 bin ich bei Tätigkeiten am Förderband einer Schredderanlage zwischen Band und Walze geraten und habe dabei meinen rechten Arm verloren. Während der Reha-Phase wurde ich von einem Berufshelfer – so hießen Reha-Manager damals – betreut. Nach Abschluss des Heilverfahrens und der Versorgung mit einer Prothese durch die Berufsgenossenschaft stellte ich mir die Frage, wie es beruflich weitergehen sollte. Auch dabei hat mich die BG, damals noch BG für Maschinenbau und Kleineisenindustrie, unterstützt. In der Berufsfindungsphase konnte ich auch in kaufmännische Berufe reinschnuppern. Mein Berufshelfer schlug mir dann vor, eine Ausbildung bei der BG zu machen. Diese Chance habe ich gerne ergriffen. So habe ich mit 26 Jahren die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten begonnen und drei Jahre später erfolgreich abgeschlossen.

Drei Fragen an … Michael Mausolf; © jemastock/123RF.com

Was sind Ihre Aufgaben?

Mausolf: Als Sachbearbeiter in der Unfallabteilung am Standort Düsseldorf bearbeite ich selbständig und eigenverantwortlich Versicherungsfälle. Ich steuere das Heilverfahren und kläre, welche Leistungen jeweils die richtigen sind. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass durch das Tragen einer Orthese Kleidung schneller verschleißt. Von uns gibt es dann einen Zuschuss für neue Kleidung und Wäsche. Dabei habe ich den Anspruch, unseren Versicherten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Gibt es eine Begebenheit aus Ihrer Arbeit, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mausolf: Ich habe mal mit einem verzweifelten Versicherten ein ausführliches Gespräch geführt und ihn wieder optimistisch stimmen können. Die erlittene Verletzung war gar nicht so dramatisch, aber der Heilverlauf verzögerte sich immens. Der Versicherte machte sich große Sorgen über seine berufliche, private und finanzielle Situation. Das Heilverfahren lief aber in die richtige Richtung. Der Versicherte konnte schlussendlich nach längerer Zeit völlig beschwerdefrei seine Arbeit wieder aufnehmen. Wenig später hat er sich dann in einem Telefonat bei mir für den Zuspruch bedankt. Das war ein schönes Highlight in meiner täglichen Arbeit. Ich denke gerne daran zurück.

Hintergrund

In dieser Rubrik beantworten Beschäftigte der BGHM drei Fragen zu ihrem Berufsleben, ihrem Arbeitsalltag und was für sie das Besondere an ihrer Beschäftigung darstellt.

Ausgabe 5/2023