Klein, aber fein – die Ideen-Treffen im Betrieb

Tipps für den Arbeitsalltag

Den Arbeitsalltag in kurzer Zeit nachhaltig angenehmer machen? Das geht, beispielsweise mit der Methode „Ideen-Treffen“. Mal angenommen, jemand leitet ein kleines Unternehmen oder ein Team in der Fertigung. Er oder sie ist für zehn Beschäftigte zuständig und hat gut zu tun. Die Arbeitsabläufe und Absprachen funktionieren. Eigentlich. Denn wenn es mal wieder stressig wird, jemand krankheitsbedingt ausfällt oder Material fehlt, kippt die Stimmung. Dann werden schnell Schuldige und nicht Problemlösungen gesucht. Dann wird schon mal improvisiert, ohne Gehörschutz oder mit unsicheren Arbeitsmitteln gearbeitet. Die Arbeitsabläufe beeinflusst dies auf jeden Fall negativ.

Ein zweites Beispiel: Ein Unternehmensverantwortlicher hat seine Beurteilung der Arbeitsbedingungen hinsichtlich der Psychischen Belastung erstmalig vorgenommen und Maßnahmen für diesen Teil der Gefährdungsbeurteilung abgeleitet. Trotzdem gibt es immer wieder bestimmte Situationen im Arbeitsalltag, über die er sich ärgert und die er mit den angedachten Maßnahmen nicht in den Griff bekommt. Er denkt häufig, dass doch seine Beschäftigten ruhig eigenverantwortlicher handeln könnten.  

Klein, aber fein – die Ideen-Treffen im Betrieb
© siraanamwong/123RF.com

Zwei Beispiele – eine Lösung

Das sind zwei typische Szenarien, in denen gemeinsame Gesprächskreise in Form von Ideen-Treffen sehr nützlich sein und „den Knoten lösen“ können. Wie oft kommen einem gute Ideen zwischen Tür und Angel oder während der Autofahrt, die dann im Arbeitsalltag schnell wieder verloren gehen? Die Ideen-Treffen bieten eine effektive Möglichkeit, solche Gedanken systematisch in die Arbeit einzubringen und praktisch umzusetzen. Dank vieler Betriebe, die diesen Weg zur Ideen­entwicklung schon eingeschlagen haben, ver­fügen die Unfallversicherungsträger inzwischen über eine große Anzahl von Erfahrungsberichten. Diese wurden in der überarbeiteten DGUV Information 206-007 „So geht’s mit Ideen-Treffen“ aufgenommen und um praktische Tipps zur Moderation von Gesprächsrunden erweitert (siehe Grafik ).  

Ausprobieren!

Es empfiehlt sich, die Ideen-Treffen auszuprobieren – zweimal. Warum zweimal? Die Erfahrung zeigt: Ein erstmaliges Ideen-Treffen fühlt sich häufig ungewohnt, künstlich und nicht vertraut an. Ist das Vorgehen jedoch bekannt und etabliert, trifft man sich gerne selbst in stressigen Zeiten oder bei Konflikten, weil in kurzer Zeit gute Lösungen gefunden werden. Derartige Gesprächsrunden stärken die Gemeinschaft und die Resilienz im  Unternehmen. Die Betriebsabläufe werden  sicherer, gesünder und störungsärmer – ganz unbürokratisch und nachhaltig.  

Martin Prüße und Marc Rockhoff, BGHM

Schritte der Ideen-Treffen
© DGUV
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Ausgabe 5/2022