Drei Fragen an ... Melanie Hauser

Im Gespräch mit einer Aufsichtsperson

Mit ihren vielfältigen Präventionsleistungen unterstützt die BGHM Betriebe im Arbeitsschutz. Erste Ansprechpartnerinnen und -partner dafür sind Aufsichtspersonen wie Dr. Melanie Hauser. Sie berät Mitgliedsbetriebe, führt Schulungen durch und hat ein offenes Ohr bei Problemen. Das Ziel: für Arbeitsschutz sensibilisieren und Unfälle verhindern. Im Interview erzählt sie, was für sie das Besondere an ihrem Beruf ist.

Frau Hauser, wie sind Sie zur BGHM gekommen?

Ursprünglich habe ich nach der Schule überlegt, ob ich Lehrerin werden möchte. Das war mir zu diesem Zeitpunkt aber zu „endgültig“. Daher entschied ich mich für ein  Chemiestudium mit dem Ziel, im Anschluss daran be­ruflich in verschiedenste Richtungen gehen zu können. Nach Promotion und Forschungsprojekten mit der Industrie habe ich die Ausschreibung der BGHM entdeckt und dachte mir gleich: Das ist es! Der sinnstiftende Präventionsauftrag,  Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhüten und für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen, sprachen mich sofort an. Dass ich zudem als Aufsichtsperson auch Seminare halten würde, machte die Sache für mich rund.  

Drei Fragen an ... Melanie Hauser
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Wie sehen Ihre Aufgaben als Aufsichts­person aus?  

Als Aufsichtsperson berate ich Unternehmerinnen und Unternehmer dahingehend, dass sie die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten bei der Arbeit kontinuierlich verbessern. Ich sehe mich dabei als Lotsin für unsere Mitgliedsunternehmen, die diesen Weg begleitet und, sofern nötig, auch überwacht. In den vergangenen Jahren hatte ich unterschiedliche Schwerpunkte. Nach meiner gut zweijährigen Ausbildung zur Aufsichtsperson ermittelte ich zu einem großen Teil Berufskrankheiten. Dies verhalf mir bei Betriebsbegehungen zu einer erweiterten Perspektive: Es gilt nicht nur die offensichtlichen Unfallgefahren zu betrachten, sondern auch Einwirkungen, die akut vielleicht nicht gefährlich erscheinen, aber langfristig zu einem Gesundheitsschaden führen können. Seit 2018 bin ich Leiterin eines Sachgebietes im Präventionsbezirk Südwest und darf meine Kolleginnen und Kollegen bei ihren täglichen Aufgaben in der Betriebsbetreuung unterstützen und fördern.  

Gibt es eine Begebenheit aus Ihrer Arbeit, die Ihnen  besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da fallen mir auf Anhieb viele Ereignisse ein. Besonders gerne erinnere ich mich an Betriebsbesuche, bei denen ich zunächst misstrauisch begrüßt wurde, beim Verabschieden dann aber gesagt wurde: Eigentlich war es nun doch richtig gut, dass Sie da waren.  Leider bleiben auch schwere Unfälle in Erinnerung. Wer diese jedoch im Hinterkopf behält, kann als Aufsichtsperson andere Mitgliedsunternehmen vor ähnlichen Gefährdungen warnen und so ergibt es wieder einen Sinn.

Hintergrund

In dieser Rubrik beantworten Beschäftigte der BGHM oder aus BGHM-Mitgliedsunternehmen drei Fragen zu ihrem Berufsleben, ihrem Arbeitsalltag und was für sie das Besondere an ihrer Beschäftigung darstellt.

Ausgabe 5/2022