Arbeiten im Freien

UV-Schutz auch im Herbst immer mitdenken

Im Sommer treffen viele Menschen Maßnahmen zum Schutz vor der Sonnenstrahlung wie selbstverständlich – schließlich sind die direkten Folgen von zu viel UV-Strahlung, vom Sonnenbrand bis zum Hitzschlag, unangenehm bis gefährlich und den meisten bekannt.

Doch auch im Herbst, wenn die Intensität der Sonnenstrahlen langsam abnimmt, können Schutzmaßnahmen bei Arbeiten im Freien erforderlich sein, um das Hautkrebsrisiko zu minimieren.

UV-Index

Der UV-Index gibt Aufschluss über die Strahlungsintensität: je höher der Wert, desto schneller können gesundheitliche Schäden auftreten. Er hängt vor allem vom Sonnenstand und damit von der Jahres- und Tageszeit ab. Die aktuellen Prognosen werden vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht.

Der UV-Index sollte jedoch nicht nur im Sommer beachtet werden: „Bereits ab einem UV-Index von 3, der in Deutschland bei sonnigen Tagesabschnitten von Mitte März bis Mitte Oktober erreicht werden kann, sind Schutzmaßnahmen notwendig“, erläutert Dr. Birgit Pieper, Hautschutzexpertin bei der BGHM.

Arbeiten im Freien
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Die Gefährdung ist aber nicht nur von der Intensität der Strahlung, sondern auch von der Aufenthaltsdauer im Freien abhängig. Das heißt: Wer längere Zeit in der Sonne arbeitet, kann auch bei einer moderaten Intensität hohen Strahlungsdosen ausgesetzt sein.

TOP-Prinzip für gesunde Haut gilt auch in kühleren Jahreszeiten

„Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen die Sonnenstrahlung in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigen, geeignete Schutzmaßnahmen ableiten und die Beschäftigten entsprechend unterweisen“, erklärt Pieper. „Auch im Herbst sollte Sonnenschutz immer mitgedacht werden.“ Die Prävention erfolgt nach dem TOP-Prinzip. Es steht für technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen. Vorrang haben technische Lösungen, also alle Formen der Verschattung, wie zum Beispiel Überdachungen und Schirme.

Organisatorische Maßnahmen

Ergänzend sind organisatorische Maßnahmen zu treffen. Das bedeutet: Sonne meiden, beispielsweise durch Anpassung der Arbeitszeit und Arbeiten in Schattenbereichen. Optimiert werden kann Sonnenschutz mit personenbezogenen Maßnahmen wie dem Tragen langärmeliger Kleidung, zum Beispiel Kopfbedeckungen mit Ohren- und Nackenschutz und Sonnenbrille. An den Körperstellen, die nicht mit Kleidung geschützt werden können, zum Beispiel im Gesichtsbereich, sollten Sonnenschutzmittel mit hohem oder sehr hohem Lichtschutzfaktor angewendet werden.

„Das Verhalten der Beschäftigten bei Tätigkeiten im Freien ist ein bedeutender Faktor dafür, wie viel UV-Strahlung sie ausgesetzt sind. Daher sind Unterweisungen so wichtig: Sie schaffen ein Bewusstsein für das Gefährdungspotenzial und führen idealerweise zu einem entsprechenden Verhalten zum Schutz der Haut“, betont Pieper.

Dr. Birgit Pieper, BGHM

Gut zu wissen

Heller Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland mit jährlich über 213.000 neu Betroffenen. Als bedeutendster Risikofaktor gilt eine zu hohe Belastung durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts. Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers und registriert jede UV-Strahlung und jeden Sonnenbrand. Die Gefahr krankhafter Veränderungen steigt so im Laufe der Zeit an.

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Ausgabe 4/2024