Ablagerungen in Winkelschleifern

Kappe drauf!

Staub und Späne können bei der Arbeit mit dem Winkelschleifer zu einem Risiko werden, denn sie sammeln sich im Gehäuse der Werkzeugmaschine. Elektrische Gefährdungen sind das Resultat. Die Hersteller haben eine Lösung entwickelt.

Mit der Kühlluft von Winkelschleifern gelangen abgeschliffene Partikel in das Gehäuse der Maschine. Dies führt nicht nur zu erhöhtem Verschleiß und einer verkürzten Lebensdauer. Sammeln sich leitfähige Partikel im Inneren der Maschine, kann es zu einer Spannungsverschleppung kommen – das heißt, über die Partikel wandert die Spannung aus dem Gerät an äußere Teile der Maschine und der Bediener oder die Bedienerin kann damit in Kontakt kommen.

Solche elektrischen Gefährdungen entstehen bei Berührung von dann plötzlich unter Spannung stehenden metallenen Gehäuseteilen oder direktem Kontakt mit den unter Spannung stehenden Spänen.

Kappe drauf! © sirichai/stock.adobe.co

Seit einigen Jahren treten Unfälle dieser Art immer häufiger auf, wenngleich in der Regel mit nur leichten Verletzungen. Dennoch sollten sie nach Möglichkeit vermieden werden. Insbesondere bei der Nutzung von neueren Hochleistungsschleifscheiben, etwa Fiberscheiben mit sogenanntem präzisionsgeformtem Keramikkorn, kann es zur Bildung von feinen Spänen kommen. Unfalluntersuchungen haben gezeigt, dass diese Späne mit der Kühlluft in das Gehäuse der Maschine gelangen und zu einer kompakten Form von Stahlwolle agglomerieren (siehe Abbildung 2). Es stellte sich außerdem heraus, dass viele Späne nicht nur beim Schleifen in die Maschine gelangen, sondern auch dann, wenn der nachlaufende Winkelschleifer auf mit Spänen bedeckten Oberflächen abgelegt wird.

Schutzkappen sind die Lösung

Die Hersteller von Winkelschleifern haben die Gefährdung erkannt und bieten daher zu jedem Modell passende steckbare Staubschutzkappen für die Ansaugöffnungen an (siehe Abbildungen 3 und 4). Universell nutzbare Staubschutzkappen gibt es nicht, da die Ansaugöffnungen bei Winkelschleifern je nach Marke und Modell unterschiedlich geformt sind und die Luftleistung auf die Technik des Gerätes abgestimmt sein muss. Besonders für das Schleifen von Metall mit großer Abtragungsleistung kann sich die Anschaffung eines Winkelschleifers mit passender Kappe lohnen. Das verlängert die Lebensdauer der Maschine – und verhindert im besten Fall Unfälle.

Dr. Matthias Timm, Jörg Gütgemann und Christian Adler, BGHM

Schleifarbeitsplatz; © Stefan Gebele/Michelfelder GmbHAbbildung 1: Schleifarbeitsplatz
Staubschutzkappe einzeln; © Stefan Gebele/Michelfelder GmbHAbbildung 3: Staubschutzkappe einzeln ...
Agglomerierte Schleifpartikel im Inneren des Gerätes; © Stefan Gebele/Michelfelder GmbHAbbildung 2: Agglomerierte Schleifpartikel im Inneren des Gerätes
Staubschutzkappe auf dem Gerät montiert; © Stefan Gebele/Michelfelder GmbHAbbildung 4: ... und auf dem Gerät montiert

Ausgabe 4/2023