Methoden der Unterweisung

Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit!

Unterweisungen gehören zum Standardrepertoire des Arbeitsschutzes und sind regelmäßig durchzuführen. Für diese Schulungen kommen verschiedene Methoden in Frage.

Beschäftigte sollen nach einer betrieblichen Unterweisung ihr eigenes Verhalten reflektieren – und gegebenenfalls sogar ändern. Dabei spielt die Gestaltung der Unterweisung eine entscheidende Rolle.

Wenn die unterweisende Person eine schon mehrfach gezeigte PowerPoint-Präsentation aus der Schublade holt, vorliest und danach noch die Unterschriftenliste herumgehen lässt, ist es wenig wahrscheinlich, dass eine Verhaltensänderung erreicht wird.

Für den Erfolg der Maßnahme kommt es auch auf das methodische Geschick der Unterweisenden an.

Ein Mann unterweist zwei Auszubildende im Gespräch an einem Gerät
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Methodenwahl und Gestaltungstipps

Ob Gruppenarbeit, praktische Übung oder Diskussion: Welche der möglichen Methoden (Abbildung 1) in der konkreten Situation die passende ist, hängt von Zielgruppe, Zielsetzung sowie Dauer und Häufigkeit der Unterweisung ab.

Ein wenige Minuten dauerndes Sicherheits-Kurzgespräch kann das Richtige sein, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut qualifiziert sind, es bei ihnen kaum oder keine Abweichungen beim sicheren Verhalten gibt und die bestehenden Gefährdungen eher gering sind. Geht es dagegen um die korrekte Verwendung von lebensrettender Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), sind praktische Übungen das Mittel der Wahl. Sie sind sogar gesetzlich vorgeschrieben.

    Die Unterweisungsmethoden: Lehrgespräch, Sicherheitskurzgespräch, Gruppenarbeit, Diskussion, Online-Unterweisung, Praktische Übung, Vortrag
    Abbildung 1
    © BGHM

    Wichtige Faktoren für eine effektive Unterweisung im Überblick:

    Die VENÜ-Methode besteht aus vier Stufen: Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben
    Abbildung 2: Die VENÜ-Methode
    © BGHM

    Digitale Unterweisungen werden beliebter

    In Zeiten, in denen mehr Menschen häufiger mobil arbeiten, werden Online-Unterweisungen immer bedeutender. Die oben formulierten grundsätzlichen Überlegungen gelten in gleicher Weise auch für sie. Es gibt hier jedoch einige besonders relevante Aspekte. So sollte eine Online-Unterweisung aufgrund der erhöhten Konzentrationsanforderungen nicht länger als 15 Minuten dauern. Der Aktivierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommt eine noch größere Bedeutung zu: Ihnen häufiger Fragen zu stellen oder sie aufzufordern, eine Verlinkung anzuklicken – etwa um eine kleine Textpassage selbst zu lesen oder einen kurzen Erklärfilm anzuschauen –, erhöht die Aufmerksamkeit. Auch kurze interaktive Elemente, beispielsweise ein Quiz oder Rätsel, können dabei helfen. Um den Lernerfolg zu überprüfen, eignen sich kurze Tests.

    Harald Beck, BGHM

    Ausgabe 3/2024