Gefährdungen an stationären Bandschleifmaschinen reduzieren

Neue Arbeitsschutz Kompakt

Schnitte, Sehnenverletzungen und der Einzug von Fingern oder Werkstücken mit erheblichen Verletzungsfolgen: Wie diese Gefahren beim Schleifen von Metall an stationären Maschinen minimiert werden, erläutert die neue Arbeitsschutz Kompakt Nr. 135 „Stationäre Bandschleifmaschinen“.

Stationäre Bandschleifmaschinen gibt es in vielen verschiedenen Bauformen. Mit den meisten dieser Maschinen können Bedienpersonen auf ebenen Flächen einen vergleichsweise großen Materialabtrag erreichen. Dabei sind die Schleifgeschwindigkeiten in der Regel niedriger als bei anderen Bauarten von Schleifmaschinen.

Verletzungen durch Unfälle an diesen Bandschleifmaschinen können jedoch erheblich sein. Insbesondere beim versehentlichen Kontakt mit der Kante des Schleifbands entstehen rasch tiefe Schnittverletzungen, häufig sind dabei auch die Sehnen der Hand betroffen. Daher ist das Schleifband so auszuwählen und aufzuspannen, dass es nicht seitlich über die Laufrolle hinausragt beziehungsweise dass die Ränder verdeckt sind.

Gefährdungen an stationären Bandschleif­maschinen reduzieren

Im Unterschied und in Ausnahme zu anderen Bearbeitungsverfahren dürfen beim Arbeiten an Bandschleifmaschinen eng anliegende, abrieb- und schnittfeste Handschuhe getragen werden, weil die Schutzwirkung der Handschuhe bei einer versehentlichen Berührung des Schleifbands höher zu bewerten ist als die Gefahr, dass sie eingezogen werden.

Auch ein Riss des Schleifbands kann zu Unfällen führen. Daher ist neben der Auswahl eines qualitativ hochwertigen Schleifbands insbesondere auch auf eine trockene Lagerung zu achten. Die Einzugsstellen im Bereich der Antriebs- oder Kontaktrolle müssen so abgesichert sein, dass es nicht möglich ist, dass Finger eingezogen werden. Dies kann beispielsweise mit Ver- oder Auskleidungen erreicht werden. Die Absicherung schließt auch den Spalt zwischen Werkstückauflage und Schleifband ein, der maximal 3 mm breit sein darf.

Als problematisch hat sich zudem die Verwendung von weichen Kontaktrollen erwiesen, da diese bei entsprechender Andruckkraft ein Einziehen des Werkstücks in den Spalt und damit verbundene Verletzungen ermöglichen. Daher wird die Nutzung von Kontaktrollen aus harten Materialien empfohlen.

Ein Überblick dazu, was vor, während und nach Tätigkeiten an stationären Bandschleifmaschinen bei der Metallbearbeitung zu beachten ist, bietet die neue Schrift Arbeitsschutz Kompakt Nr. 135. Sie steht online und als PDF-Download zur Verfügung.

Christian Adler und Reik Weber, BGHM

Ausgabe 3/2022