Im Gespräch mit einem Audiometristen

Drei Fragen an … Michael Mathold

Audiometristen interessieren sich besonders für die Ohren der Versicherten: Sie führen regelmäßig Messungen des Hörvermögens durch. Dafür fahren sie in ausgewählte Betriebe, in denen eine hohe Lärmbelastung zu erwarten ist. Michael Mathold ist einer von ihnen. Im Interview berichtet er von seinen Aufgaben.

Herr Mathold, wie sind Sie zur BGHM gekommen?

Ich war auf der Suche nach einer neuen Aufgabe im Außendienst. Ein Jugendfreund, dessen Kollege ich heute bin, traf meine Schwester auf einer Familienfeier und erkundigte sich über mich. Er erfuhr so von meiner Stellensuche und meinte, ich solle ihn doch einmal anrufen. Er klärte mich über die Anforderungen der Stellenausschreibung auf. Die BGHM gefiel mir als mögliche Arbeitgeberin und ich beschloss, mich zu bewerben. Und so nahm alles seinen Lauf.

Drei Fragen an … Michael Mathold; © jemastock/123RF.com, © Stefan Keller

Was sind Ihre Aufgaben?

Für sogenannte Schwerpunktaktionen wählt die BGHM regelmäßig Mitgliedsbetriebe aus, die erfahrungsgemäß eine hohe Lärmbelastung haben. Diese Unternehmen fahre ich dann an. Ich teste das Hörvermögen der Beschäftigten und mache es in Form eines sogenannten Audiogrammes sichtbar. Ziel ist es, Versicherte, die einer gehörgefährdenden Lärmeinwirkung ausgesetzt sind, zu sensibilisieren und zu motivieren, geeigneten Gehörschutz zu benutzen.

Gibt es eine Begebenheit aus Ihrer Arbeit, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Der Kontakt mit Menschen macht mir Spaß. Auch wenn so ein Hör-Test in der Regel nur zehn Minuten dauert, stelle ich mich jedes Mal neu auf mein Gegenüber ein. Und manchmal gibt es auch richtig was zu lachen. Einmal erklärte ich zum Beispiel einem 25-jährigen Beschäftigten den genauen Testablauf und schloss die Kabine. Doch als das Programm anlief, gab es keine Reaktion von ihm – gar nichts. „Der junge Mann kann doch nicht schon taub sein“, dachte ich. Nach einer weiteren Testsequenz öffnete ich die Tür und traute meinen Augen nicht. Da saß er seelenruhig mit aufgesetztem Kopfhörer da und hatte die Kabelenden in der Hand. Der Teilnehmer hatte wohl etwas falsch verstanden und statt des Druckknopfs, auf den er drücken sollte, sobald er ein Geräusch wahrnahm, die Kopfhörerkabel in der Hand, auf die er gedrückt hatte. Ich habe ihn dann kurz aufgeklärt und den Test neu gestartet – es war alles in Ordnung mit seinem Hörvermögen.

Hintergrund

In dieser Rubrik beantworten Beschäftigte der BGHM drei Fragen zu ihrem Berufsleben, ihrem Arbeitsalltag und was für sie das Besondere an ihrer Beschäftigung darstellt.

Ausgabe 2/2024