Montageschäume: Einfach und schnell anzuwenden – doch nicht ungefährlich
Arbeitsschutz-Informationen kompakt
So nützlich und vielseitig Montageschäume auch sind – ihre Inhaltsstoffe können die Gesundheit ernsthaft gefährden. Eine neue Arbeitsschutz Kompakt informiert kurz, knapp und anschaulich über Schutzmaßnahmen vor, während und nach der Arbeit mit Montageschäumen.
Montageschaum auf Polyurethan(PU/PUR)- Basis ist aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auch aus der Schreinerei oder Tischlerei nicht mehr wegzudenken. Typische Verwendungszwecke sind das Abdichten, Dämmen, Füllen oder Kleben. Hierbei wird der Montageschaum in der Regel aus Kartuschen und mit entsprechenden Handgeräten aufgebracht.
Jedoch ist zum Beispiel das häufig in Montageschäumen enthaltene Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) gesundheitsschädlich und wirkt reizend auf Haut, Augen und Atmungsorgane. MDI steht zudem im Verdacht, krebserzeugend zu sein.
Der Hautkontakt und das Einatmen können allergische Reaktionen und asthmaartige Symptome verursachen. Ist die betreffende Person erst einmal gegenüber MDI sensibilisiert worden, kann bereits die Anwesenheit kleinster Mengen dieses Stoffes in der Umgebungsluft ausreichen, um die oben beschriebenen Wirkungen auszulösen.
Eine Berufskrankheit kann die Folge sein und die Person muss isocyanathaltige Produkte mitunter lebenslang meiden. Des Weiteren enthalten die Montageschaumkartuschen meist leicht entzündbare Treibmittel und stehen unter Druck. Dadurch können Brand- und Explosionsgefahren entstehen – zum Beispiel durch unsachgemäße Handhabung, falsche Lagerung oder das Verarbeiten in schlecht belüfteten Bereichen. So weit muss es nicht kommen, wenn bei Tätigkeiten mit Montageschäumen angemessene Schutzmaßnahmen angewendet werden.
So sollte zum Beispiel beim Verarbeiten immer auf eine ausreichende freie Lüftung geachtet und jeder Hautkontakt mit nicht ausgehärteten Schäumen sollte vermieden werden. Weitere Hinweise zum sicheren Arbeiten mit Montageschäumen gibt es in der Veröffentlichung Arbeitsschutz Kompakt Nr. 136.
Dr. Bernhard Füger, BGHM
Ausgabe 4/2022