6. Hüttensymposium im neuen Format

BGHM-Fachveranstaltung

Das 6. Hüttensymposium der BGHM wartete mit Neuerungen auf: Der Fokus lag auf einem verstärkten Erfahrungsaustausch. Die Vortragsthemen wurden zum ersten Mal in Workshops durch gezielte praxisbezogene Fragestellungen vertieft.

Das diesjährige Hüttensymposium der BGHM fand im Mai in der Bildungsstätte in Nümbrecht statt. In Vorträgen und vertiefenden Workshops beschäftigten sich mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Mitgliedsunternehmen, dem Ehrenamt und der Geschäftsführung der BGHM mit dem breiten und praxisnahen Themenspektrum.

Unter anderem ging es um die Gesundheitsgefährdungen durch Blei und wie die Anforderungen der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 505 „Blei“ mit dem neuen Biologischen Grenzwert für Blei in einer Bleihütte umgesetzt werden können. Dargestellt wurde, dass ein Biomonitoring als Nachweis des Erfolges der Verhaltensprävention unerlässlich ist.

6. Hüttensymposium im neuen Format

Eindrücke davon, welche Innovationen die Arbeit in Hüttenwerken in Zukunft sicherer machen können, boten stellvertretend für innovative Hersteller und Betriebe drei Unternehmen: Ob die neuartige Kühlweste von der Teijin Aramid GmbH in Hütten und Gießereien eingesetzt werden kann, wird nun in Praxistests verifiziert. Thematisch passend lernten die Teilnehmenden das firmeninterne Beratungskonzept zu Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) für Hitzeschutz von der Firma Jutec kennen.

Gezeigt wurden auch die innovativen Verfahren, die in der Badischen Stahlwerke GmbH (BSW) eingesetzt werden, zum Beispiel die vollautomatische Sandbefüllung des Pfannenschiebers und die Abstichreinigung mit Hilfe eines Manipulators. Ferner wurde mit Videosequenzen die Roboterunterstützung bei Temperaturmessung und Probenahme demonstriert. Von den Fachleuten der BGHM und aus dem Sachgebiet Krane und Hebetechnik der DGUV gab es Informationen zu den Auswirkungen der absehbaren Außerkraftsetzung der DGUV Vorschrift 52/53 „Krane“: Die Ermächtigung der Kransachverständigen muss neu geregelt werden.

Demonstration der Radarsysteme zur Personenerkennung

Hierzu wird die Prüf- und Zertifizierungsstelle der BGHM eine Personenzertifizierung von Kransachverständigen durchführen, um die fachliche Kompetenz sicherzustellen. Bei der Präsentation des BGHMForschungsprojekts „Sichere Radarsysteme zur Personenerkennung“ wurden die Grenzen des Systems ebenso aufgezeigt wie die positiven Einsatzmöglichkeiten in staubigen und hitzebelasteten Arbeitsbereichen. Ein Blick in die Zukunft des Lernens im Bereich Metallurgie zeigte: Die Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen wünschen sich branchenspezifische, praxisnahe, die Gesundheitsgefährdungen berücksichtigende Seminare. Mitgliedsunternehmen können Themen-Vorschläge über ihre Aufsichtspersonen einreichen.

Friederike Holbach, Dr. Isabell Serwas und Andreas Henkel, BGHM

Ausgabe 4/2022