Verwendung von mobilen Systemen zur Atemluftversorgung bei Strahlarbeiten

Ohne Luft geht gar nichts

Bei Strahlarbeiten wird nicht nur für das Strahlen selbst Luft benötigt – auch die Person unter der Schutzausrüstung muss mit Atemluft in ausreichender Qualität und Menge versorgt werden. Dass diese Atemluft frei von Schadstoffen ist und den einschlägigen Vorgaben entspricht, sollte selbstverständlich sein. Schwere und tödliche Unfälle haben in der Vergangenheit allerdings gezeigt, dass hier weiterer Informationsbedarf besteht. Bei Strahlarbeiten werden in der Regel große Mengen an Aerosolen freigesetzt.

Zum Schutz vor Gesundheitsschäden durch eingeatmete Aerosole ist deshalb bei Freistrahlarbeiten, also bei Strahlarbeiten mit handgeführten Strahlgeräten, ein geeigneter Atemschutz erforderlich. Vor allem wenn die Freistrahlarbeiten als Trockenstrahlarbeiten ausgeführt werden, kommen umgebungsluftunabhängige Atemschutzgeräte, sogenannte Isoliergeräte, zum Einsatz, da hier in der Regel mit besonders hoher Staub- und Gefahrstoffbelastung zu rechnen ist.

Ohne Luft geht gar nichts

Hinweise für die Praxis

Die im Herbst 2022 veröffentlichte Fachbereich AKTUELL FBHM-131 „Verwendung von mobilen Systemen zur Atemluftversorgung bei Strahlarbeiten“ fasst zusammen, was für die Atemluftaufbereitung und -versorgung erforderlich ist, wenn Personen Freistrahlarbeiten durchführen und dafür mobile Systeme zur Atemlufterzeugung nutzen. Dies ist vor allem bei Arbeiten an wechselnden Einsatzorten erforderlich, wie zum Beispiel auf Baustellen oder in Fremdbetrieben. Hier steht in der Regel kein getrenntes Atemluftnetz zur Verfügung, sondern ein mobiler Kompressor, der sowohl die Prozessluft als auch die Atemluft vor Ort erzeugt (siehe Grafik).

Die Schrift beruht auf dem von den Fachbereichen „Holz und Metall“, „Persönliche Schutzausrüstungen“ und „Bauwesen“ der DGUV sowie von Fachverbänden zusammengeführten Erfahrungswissen im Umgang mit Systemen zur Atemlufterzeugung. Im Dokument werden typische Gefährdungen dargestellt, die bei diesen Tätigkeiten auftreten können, und Maßnahmen zu deren Vermeidung aufgezeigt. Darüber hinaus erhalten Betreiber praktische Hinweise zur Erstellung der Gefährdungsbeurteilung und Verweise auf die einschlägigen Vorschriften- und Regelwerke sowie zu Normen. Mit der angefügten Checkliste kann vor Ort geprüft werden, ob alle wichtigen Punkte beachtet wurden, die für eine sichere Atemluftversorgung notwendig sind.

Herbert Fischer, BG RCI, und Siegfried Turowski, BGHM

Grafik: Technische Komponenten zur Atemluftversorgung mit mobilen Systemen bei FestkörperstrahlarbeitenGrafik: Technische Komponenten zur Atemluftversorgung mit mobilen Systemen bei Festkörperstrahlarbeiten

Ausgabe 1/2023